Schöne Landrätin, unschöne Grammatik

Fürther Landrätin Gabriele Pauli legt bei Stoiber-Kritik nach
Dank monatelanger, knallharter Recherche hat der Stern inzwischen auch bemerkt, dass es da in Bayern eine schöne Landrätin gibt (– wie Gabriele Pauli nervensägend allüberall genannt wird – ), die dabei ist, Stoiber den Garaus zu machen. Also schreibt Rupp Doinet einen Artikel über die schöne Landrätin (– wie Gabriele Pauli nervensägend allüberall genannt wird – ) und erzählt dabei auch, dass die schöne Landrätin (– wie Gabriele Pauli nervensägend allüberall genannt wird – ) ab und zu "auf ihrer 125 PS starken Ducati im Lederdress zu Terminen" brettert und weiter formuliert er, das Verhalten der schönen Landrätin (– wie Gabriele Pauli nervensägend allüberall genannt wird – ) erinnere zünftige Bayern an die Praxis,...
"...Hennen die gackern, den Hals umzudrehen."
Und das ist natürlich völliger Quatsch.
Erstens ist diese Formulierung nämlich keine Praxis, sondern Teil einer alten Bauern- (oder meinetwegen Bayern-)Regel. Und zweitens ist es das auch nicht, sondern komplett falsch und damit sinnentleert zitiert.
Der Original-Satz nämlich bezieht sich durchaus politisch inkorrekt auf Frauen, die gern so wie Männer wären und schlägt (– hier jetzt korrekt wiedergegeben –) vor:
"Mädchen, die pfeifen und Hennen, die krähen,
soll man beizeiten die Hälse umdrehen."
Wahrscheinlich hat der Herr Doinet vom Stern sich so über seine eigentlich beabsichtigte Formulierung gefreut und dabei heftig über eben das ungelegte Ei gekräht, dass er sie dabei leider vollkommen verhauen hat. Das passiert schon mal. Trotzdem, was für ein Vollidiom.

(Nachtrag: Ich habe mir eine Bauernregel für Hähne überlegt. Hier ist sie:
Hörst Männer Du flöten und von Hähnen Gegacker,
dann weißt du sogleich: das sind keine Macker.
Na also, geht doch.)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das erinnert mich an meine absolute Lieblingsbauernregel, die der fast vergessene Ostdithmarscher Heimatdichter Georg Hermann Grote in seinem Standardwerk "Die Ostdithmarscher Bauernregel im Wandel der Zeiten" (Friedrichskoog, 1911) zitiert:

"Hab Wind stets im Darme
Und Mist unter’m Fuß;
Dies Dir zum Düngen,
Jene zum Gruß."