Musik am Stock (Plattensammlng revisited)

1. Nenne einen Song, dessen Text Dich ganz besonders berührt und begründe
Immer noch und auch nach dreißig Jahren:

Hoch im Norden, hinter den Deichen, bin ich geboren,
immer nur Wasser, ganz viele Fische,
Möwengeschrei und Meeresrauschen in meinen Ohren...
Später:
...und jetzt sitz ich hier im Süden.
Und so toll ist es hier auch nicht...


Ja: es ist von Udo Lindenberg, dessen Schnapsmalings ich ansonsten ebenso für ihn peinlich und mich peinigend finde wie seine Lederjackenverschenkerei an Honni. Aber dieses kleine alte Lied fasst die ganze Langeweile und alle Illusionen einer Landjugend gut zusammen.


2. Nenne einen Song, dessen Musik Dich ganz besonders berührt und begründe
Es ist nicht unbedingt das, was man so „Song“ nennt. Aber beim 1. Satz des Brandenburgischen Konzerts Nr. 4 von Johann Sebastian Bach kriege ich Gänsehaut und manchmal kommen mit Tränen.
Die Art, wie da zwei Blockflöten da durch ein nur scheinbar einfaches Thema tanzen und springen... Und dabei hab ich nur eine mittelschlechte Aufnahme irgendeines Ostblock-Orchesters, eingespielt für das Billig-Label Naxos vor ca. 20 Jahren.


Und wenn’s denn onn-be-dänkt ein Song sei soll: Momentan brülle ich begeistert und gleichermaßen gerührt „Der letzte deutsche Schnee“ der Kapelle „Erdmöbel“. War ein Gratisdownload aus dem Netz, den ich gar nicht oft und laut genug hören kann.


3. Welchen Song hättest Du gerne geschrieben und warum?
Insensitivo oder How insensitive. Mal im Ernst, wer wäre nicht gern Antonio Carlos Jobim gewesen? Brasilien, Strand, Sonne, Getränke, Gitarre, Girls von Ipanema? Und dann eine greinend Liedchen schreiben über das bedauernd gleichgültige Gefühl des Verlassens. Acchhachhhjaaa.... vor allem in der Aufnahme mit Jobim himself und Sting.


4. Nenne fünf Songs für dein Lebens-Best-of
Meide die Popkultur (Peter Licht), Roundabout Midnight (Thelonius Monk), Here comes the sun (Beatles), Elephant Talk (King Crimson), Without you (Harry Nilsson). Und wieso nur fünf?


5. Und zum Schluss: Welche Musikscheibe beschützt Du wie Deinen Augapfel?
Consequences von Godley & Creme.
Drei LPs, die ich nicht mal hören kann, weil ich keinen Plattenspieler mehr habe. Aber die Art, wie die beiden Herren um 1976 ihre Band Ten CC verlassen haben, um ihr Effektgerät GIZMO mit einer Single zu promoten, aus dem dann o.g Dreieralbum wurde, ist so zauberhaft fanatisch (wobei es niemandem außer vielleicht ihrem Ruf schadete), dass ich es nur bewundern kann. Außerdem ist da „the flood“ drauf.

Kiki hat dies Stöckchen inkl. großartigem Titel herumliegen lassen. Wer will, kann's jetzt aufheben.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

"Plattensammlung"