Raus aus dem Gedächtnis!

Was in den Medien allmählich schon wieder (und wie üblich) abebbt in das Grundrauschen der gerade nicht aktuellen Katastrophenmeldungen, hat mich in den letzten Tagen immer mal wieder beschäftigt: Als die Berichterstattung über den Taifun auf den Philippinen noch angemessen sensationell war, sah ich nämlich ein Foto, das mich (bzw. ich) nicht losließ. Zu sehen war ein Schiff, wohl eine Jacht, jedenfalls ein weißer Bootsrumpf, den der Taifun in die Stadt Tacloban geworfen hatte, wo er nun in einem Meer von kleinstteiligen, nicht zu identifizierenden Trümmern zu schwimmen schien. Und ich musste mir vorstellen, woher die Trümmer stammten – von Kühlschränken, Küchenstühlen, Blumenvasen, Kindern,  Hausdächern, Kloschüsseln – meine Fantasie reichte gerade so weit, mir Stücke meines, unseres hiesigen Alltags vorzustellen. (Was weiß ich denn von den Philippinen?)
Das war auch mehr als genug, um meinen Kopf so weit zu füllen, dass ich dieses Bild auch wieder rausbekommen wollte. Da hab ich es dann drei Abende lang gezeichnet.

Tacloban (Aus dem Gedächtnis, nach einem Foto) 

Das Ergebnis ist ein widerwärtiges Suchbild. Wer will, kann die Möbel suchen und zählen, oder die Reifen oder die Toten. Wer nicht mag, stellt die Augen unscharf. Die nächste Meldung kommt bestimmt.

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